Stefan Chwin

polnischer Schriftsteller; gilt als Chronist der deutsch-polnischen Geschichte der Stadt Danzig; Veröffentl. u. a.: "Tod in Danzig", "Die Gouvernante", "Der goldene Pelikan", "Ein deutsches Tagebuch"

* 11. April 1949 Gdánsk

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 17/2006

vom 29. April 2006 (se), ergänzt um Meldungen bis KW 42/2015

Herkunft

Stefan Chwin wurde am 11. April 1949 im polnischen Gdánsk, dem einst deutschen Danzig, geboren. Seine Mutter stammte aus Warschau, sein Vater aus der litauischen Stadt Wilna, die er nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen musste.

Ausbildung

Ch. studierte in Gdánsk polnische Literaturwissenschaft.

Wirken

Seine berufliche Laufbahn startete Ch. 1973 nach dem Polonistik-Studium als Literaturwissenschaftler an der Universität Gdánsk. Seit 1975 veröffentlichte er literatur- und gesellschaftskritische Beiträge in verschiedenen in- und ausländischen Kulturzeitschriften und Tageszeitungen. Angelehnt an den literaturtheoretischen Ansatz der polnischen Romantik-Forscherin Maria Janion (geb. 1926) stand Ch. der Zivilisations- und Kulturkritik der "New-Age-Bewegung" nahe. Seine 1981 gemeinsam mit Stanislaw Rosiek (geb. 1953) veröffentlichte Sammlung kultur-philosophischer Essays "Bez autorytetu" (Ohne Autorität) setzt sich kritisch mit der durch Konsum und Konkurrenz geprägten zeitgenössischen Kultur auseinander und fordert eine Überwindung der Kulturkrise, indem beispielsweise dem Individuum mehr Raum gegeben ...